Whoop, Whoop! Wir sind Handwerksunternehmen des Jahres!

 

 

Es hat lange gedauert, bis der Groschen gefallen ist, aber dann war es ein willkommener Grund, ein rauschendes Fest zu feiern! Haltet Euch fest: Mein Betrieb ist Handwerksunternehmen des Jahres 2024 im Breisgau- Hochschwarzwald geworden!

Wie kam es dazu?

 Vorgeschlagen wurde ich von Dr. Ralph Binder aus der Wirtschaftsförderung des Landratsamts. Dass man dort überhaupt weiß, dass so kleine Betriebe wie meine überhaupt existieren, hat mich positiv überrascht. Aber Herr Binder erzählte mir mit leuchtenden Augen von all den kleinen Handwerksbetrieben, die er schon besucht hat, vom Segelmacher bis zur Gerberei.

 

 

Ausschlaggebend war letztlich, dass zwei der bundesweit ca. 15 Lehrlinge im Schuhmacherhandwerk gerade ihre Ausbildung bei mir machen. Felix ist gerade im dritten Lehrjahr und Valerie hat im Sommer angefangen. In ihrer Berufsschulklasse sitzen außer ihr noch zwei weitere Lehrlinge.

Schaut Euch auch dieses schöne Filmchen an:

https://youtu.be/TOWWlmkz2Rs  

Auf https://www.hwk-freiburg.de/de/uber-uns/auszeichnungen/rebeccas-schuhmacherei-schuh-und-lederwerkstatt-handwerksunternehmen-des-jahres-2024  

findet ihr ein Firmenportrait. 

Und in der Badischen Zeitung gab es einen tollen Artikel:

https://www.badische-zeitung.de/schuhmacherin-rebecca-posselt-aus-staufen-wird-fuer-ihre-handwerkskunst-geehrt

 

Danke an Sina Leppert für alle Fotos. Quelle: HWK FR/Sina Graziani-Leppert

Meet The Team!

Darf ich vorstellen: 

Silke, Valerie, meine Wenigkeit und Felix. 

 

Selten wurden Schuhe mit so viel Leidenschaft gefertigt, repariert oder geputzt! Was uns verbindet: Liebe zu alten Werkzeugen, Schuhleisten und Nähmaschinen, ein Auge für die Form, Fingerpflaster, engelhafte Geduld, genaues Hinschauen, ein Hang zum Perfektionismus, Boxkämpfe und eisenharte Disziplin. 

Wenn ich morgens in die Werkstatt komme, komme ich mir inzwischen auch ein bissl dumm vor, schließlich haben jetzt alle studiert außer mir. Felix Ingenieurswissenschaften, Silke Illustration und Valerie hat in Wirtschaft abgeschlossen. Alle Maschinen sind inzwischen einmal auseinandergebaut, gefettet und gereinigt worden und laufen auch viel leiser. „Die silberne Schnalle passt besser zum grauen Gürtel,“ raunt man mich hochnäsig an oder „Wie hast du eigentlich diese Preise kalkuliert?“ 

„Ähhhh, mit Gefühl,“ antworte ich dann verkniffen und überlege mir, was ich mir noch so als fiese  Ausbildungsmaßnahme einfallen lassen kann. Aber selbst die krummen Zwickstifte sind inzwischen wieder gerade gebogen. Nicht mit den Zähnen, wie ich das in meiner Jugend noch machen musste, aber mit gaaanz viel Armschweiß…. 

 

 

 

Goldmedaille!

Ich kann es noch gar nicht glauben!!

Alle drei Jahre findet in Wiesbaden der Internationale Schuhmacher-Wettbewerb statt. Dieses Jahr habe ich daran teilgenommen – mit einem -ähm– eher ungewöhnlichen Paar Schuhen.

 

Seit einigen Jahren arbeite ich mit der Kostümbildnerei Fury Fantasy zusammen. Damals, als ich noch eine junge, unschuldige Auszubildende – na ja, vielleicht nur jung – in der Staatsoper Hannover war, bekamen wir Besuch von Henning Warnek, der eine einzigartige Nische ausstattete: das PonyPlay und die damit verbundenen Kostümliebhaber. Henning konnte zwar einzigartige, superrealistische Pferdemasken herstellen (unbedingt anschauen: https://www.fury-fantasy.com ), aber mit dem Hufbeschlag haperte es noch.

Also machten wir uns dran und entwickelten einen Hufschuh, mit einem realistisch aussehenden Huf und echten Hufeisen,  zwölf Zentimeter Absatzsprengung, hergestellt nach den Maßstäben jahrhundertealter Schuhmachertradition. Der Schaft ist ein Oxford-Schnitt aus schwarzem Kalbleder, mit maßgefertigtem, individuellem Fußbett, über eine Rahmennaht nach allen Regeln der Kunst mit dem Huf verbunden.

Die ehrenwerten Herren des Schuhmacher-Zentralverbandes scheinen dies durchaus zu würdigen – die verdutzten Gesichter hätte ich trotzdem gerne gesehen!

 

Am 10. Juni ist Preisverleihung in Wiesbaden – mal sehen, was sie sagen werden, wenn ich meine Medaille zusammen mit einem Pferd in voller Montur abholen komme!

 

Ich habe ein neues Projekt!

Liebe Kunden!

Ich habe ein neues Projekt! 

 

Meistens kommen meine Kundinnen -oder Kunden- schon mit einer gewissen Vorstellung zu mir.

Sehr oft lautet die dann so: „Es soll  ein Schuh sein, der zu fast jedem Outfit passt, im Winter wie im Sommer getragen werden kann und die nächsten zehn Jahre nicht aus der Mode kommt – am Besten ein schwarzer Derby!“

Oder Mutige: „… ein schwarzer Oxford!“

Manchmal läuft es aber auch anders.

„Ich hätte gern etwas, was sonst noch niemand hat,“ erklärte Madame. „Meine Lieblingsfarbe ist Petrol. Ich liebe es, damit farbige Akzente zu setzen… Und die übrigen Farben sollten mal zu einer Jeans oder mal zu einem Kleid passen! …“

Ihre Hände gruben durch mein Lederlager. Das Leder war schnell ausgesucht, doch anstelle sich für einen Oxford oder Derby zu entscheiden, meinte sie: „Am Besten gefallen mir deine ausgeflippten Schuhkreationen im Schaufenster. Werde doch mal kreativ! Du hast volle künstlerische Freiheit!“

Ich war perplex. Geschmeichelt. Und jetzt bin ich ehrlich gesagt ein wenig nervös. Vorsichtshalber habe ich gleich zwei verschiedene Probeschuhe zur Auswahl gemacht. Sollte ihr keiner gefallen, werde ich wohl doch wieder die englischen Grafschaften aufsuchen müssen!

Nächste Woche kommt sie zum Anprobieren… und ich bin ja so gespannt, wie sie sich entscheidet! Welcher ist euer Favorit?

 

 

 

 

 

Probeschuhe zur Auswahl